Goldwaschen- das einfachste Geschäftsmodell auf der Welt?

Was brauchen wir, um Geschäftsmodelle zu bewerten?
  1. Einen großen Markt, um möglichst viel Umsatz machen zu können.
  2. Dann mit geringem Aufwand großen Ertrag erwirtschaften.
  3. Und Lieferanten, die unbegrenzt liefern können…

Ist das Goldwaschen mit Maschinen nicht ein klassisches Beispiel für eine einfache Fabrik?

Ab und zu schaue ich eine Folge im Fernsehen. Dann bin ich immer wieder erstaunt, wie viele Gedanken zu produktiven Unternehmen hier einen einfachen Zusammenhang finden

  1. Output

Zum Beispiel haben Goldschürfer kein Problem mit dem Absatz. Da brauchen sie keinen Vertrieb.

Gold wird immer gekauft. Der Bedarf scheint unendlich. Das vereinfacht zumindest das Problem Verkaufen. Die Kunden kaufen immer, egal welche Menge bereitsteht. Kunde ist der Finanzmarkt und der Preis regelt sich über die Börse.

2. Der Prozess

Der Prozess ist schnell zu verstehen. Wenn der Boden erschlossen ist, wird er zur Waschanlage gebracht, die dann kontinierlich beladen wird. Über mehrer Stationen wird das Material gewaschen und dann immer weiter getrennt, bis das Gold in den Riffeln der Wachrinnen liegen bleiben. Energie kommt aus größen Dieselgeneratoren, das Wasser wird aus extra angelegten Teichen gepumpt.

Dann stört nur, wenn Murphy zu schlägt.

Wenn wegen einem Schaden die Anlage gestoppt werden muss.

Steht eine Anlage eine Stunde, verlieren sie Gold im Wert von 1500 Dollar. Woher der Betrag? Dieses Geld könnten Sie verdienen, wenn die Waschanlage laufen würde.

Aber das Gold ist doch noch da, es liegt nur noch im Boden. Es könnte doch auch später geschürft werden.

Hier ist die Zeit das Problem. Wer sein Ziel erreichen will, hat einen Termin, hier das Ende der Saison. Es stehen nur 4 Monate zur Verfügung und jede Stunde Stillstand mindert den Ertrag.

Dann ist es fast egal was die Reparatur kostet, die Waschanlage muss nur schnell wieder laufen…

So rechnen die Geldwäscher. Rechnen Sie auch so?

3. Der Input

Aber worauf müssen die Goldwäscher noch achten?

Wenn der Schürfgrund nicht ergiebig ist. Je nach Methode eine Unze je 100qm Schürfgut. Dann gibt es Gewinn.

Weniger als 0,3 Unzen decken die Kosten nicht, dann legt Parker Schnabel drauf. Also liegen die Kosten für Sprit und Löhne bei etwa 500 Dollar je Stunde? Dann sind die Kosten höher als der Ertrag. Dann muss besser Schürfgrund her.

Ja der Schürfgrund, Input muss immer zur Verfügung stehen.

Das spüren gerade einige Unternehmen auch, die sich nicht auf ihre Lieferanten verlassen können. Goldsucher müssen sich auch immer wieder um Nachschub kümmern.

Zugegeben ein einfaches Geschäftsmodell, aber ich finde ein schönes Beispiel. Und es lässt so viel Raum zum Diskutieren, über die Männer und Frauen, die mit riesigen Maschinen die Natur umackern…

4. Finanzen

Und die Berechnung des Gewinn ist auch einfach genial.

Die Saison beläuft sich auf 4 Monate. Wenn Tag und Nacht, außer sonntags, gearbeitet wird, dann sind es ca. 2300 h. Wenn Parker Schnabel das Ziel 5000 Unzen ausgibt, sind das mindestens 2 Unzen je h.

Abzüglich der Kosten für Sprit, Ersatzteile und Löhne. Im Fernsehen senden sie keine genauen Zahlen, aber schließlich sind ja im Folgejahr große Investitionen möglich. Dafür wird dann geschuftet.

Und das Ergebnis wird jede Woche gemeinsam besprochen, beim Wiegen.

Können Sie Ihr Geschäft auch so einfach rechnen?