Ja, nun ist es vorbei das Pathfinder Festival 2018 in Berlin. Ich habe Vorträge gehört, habe OpenSpace-Workshops mitgemacht, es gab sogar Expertensprechstunden.
Im Plenum des Willy-Brandt-Hauses habe ich viele Impulse mitgenommen. Ich habe interessante Menschen kennengelernt. Klar, es ging um Neue Wirtschaft, also um den Sinn der Arbeit, um die Fragen warum oder wofür.
Wir hatten alle möglichen Themen auf dem Plan, Methoden und Coaching, wirksames Projektmanagement. Das habe ich mir auch alles interessiert angehört, aber diese Themen waren dann nicht neu genug, haben bei mir nicht so die Begeisterung ausgelöst.
Hängengeblieben sind vor allem die Themen, die mir eine alte Frage aufgeworfen haben:
Was ist der Zweck eines Unternehmens? Geht es wirklich nur ums Geldverdienen, um irgendwelche Finanzinvestoren noch reicher zu machen? Oder gibt es gerade in solchen Unternehmen nicht doch auch die größten Konflikte? Und ist das der Sinn der Arbeit?
Nein sagt Achim Hensen von @purpose_economy.
Aber was hat das mit dem Eigentum zu tun? Das ist doch die Basis unserer Gesellschaft! Aber wie viele beschreiben ein Unternehmen als eine Gruppe von Menschen mit einem gemeinsamen Ziel?
Seine Antwort ist einleuchtend. Wenn die Unternehmerschaft auch die Eigentümer sind und wenn der Gewinn dem Unternehmen direkt wieder zugeteilt wird, dann gibt Selbstbestimmung dem Unternehmen den Sinn.
Oder auch Robert Ehlert mit seinen Ausführungen zum Thema Misstrauen – Vertrauen.
Er sagt, Regeln beruhen auf Misstrauen.
Nehmen wir z. B. Arbeitsverträge: Wird da beschrieben, was man für das Unternehmen tun soll? Nein, sicher in den wenigsten. Aber was man nicht darf, das steht sehr ausführlich drin und was man dafür genau bekommt. Motiviert uns das wirklich? Ist es da nicht besser, uns die Freiheit zu lassen zu entscheiden, wie man seine Arbeit am besten tun kann und wenn die Arbeit getan ist, kann man heimgehen?
Besonders beeindruckt hat mich Maike van den Boom mit ihren Recherchen zum Thema Glück. Warum genau sind die Menschen in den skandinavischen Ländern so glücklich? Aussprüche wie ‚wenn ihr bei der Arbeit glücklich sein wollt, dann seid wichtig für euch, schafft anderen wundervolle Momente am Ende des Tages und berührt die Menschen mit dem, was ihr tut‘.
Sind es nicht wundervolle Worte?
Auch Henning Beck mit seinem Zwiespalt künstliche Intelligenz gegen Gehirn. Klar wissen wir alle, wie wir lernen: durch wiederholen, wiederholen, wiederholen! Aber Spaß macht das nicht. Kleine Kinder lernen ganz anders, die sehen einmal, hören einmal, machen es einmal und schon haben sie begriffen. Fragen stellen, differenzieren, das kürzt das Lernen ab und führt zu Verstehen. Kapieren um was es geht. Es gibt kein richtig oder falsch, es ist immer nur Deine Bewertung.
Oder seine Anregungen zum Thema Innovation. Die Ideen sind da! Sie verstecken sich im Wissen, durchforste es, so wird es mehr! Und wenn dann in einer ruhigen Stunde die Gedanken auf Wanderschaft gehen, kommen sie zu dir. Seid nicht wie eine Maschine, seid lebendig und schafft euch eine gehirngerechte Arbeitswelt mit viel Kommunikation und Möglichkeiten zur Konzentration, um Wissen zu durchforsten und nutzt einfache Tätigkeiten zu Entspannung.
Da wiederum hat mein Sohn Danny seine super Ideen dargestellt. Seine „Druckbetankung“ zum Thema Raumgestaltung stellte die Frage: Wie lassen sich Konzentration, Kommunikation und Entspannung in neuen Konzepten umsetzen? Auch hier wieder der Grundtenor: beobachtet Euch selbst, erkennt Eure Rhythmen und lebt Euer leben danach.
Und so bleibt für mich die Zusammenfassung: Kümmert euch um euch und kümmert Euch um die Anderen! Seid respektvoll, liebevoll und arbeitet miteinander, dann macht Arbeiten Spaß! Löst die Konflikte und lass das Leben fließen. Das macht Freude und Stolz, dann ist auch Arbeit der Teil des Lebens, der dann auch Spaß machen kann.