Servicetechniker-Ein Bericht aus der Praxis von P.Mainka_1

Heute habe ich mit großem Interesse den Artikel „Servicetechniker-Ein Bericht aus der Praxis“ von P.Mainka gelesen.

In vielen Reaktionen dieses Beitrags erkenne ich Phasen meiner eigenen Entwicklung. Ich hatte auch Zeiten der Überforderung.  Die Probleme haben ständig zugenommen, die Aufgaben wurden immer umfangreicher, die Arbeit bewirkte einfach zu wenig. Wie im Hamsterrad, je mehr ich mir Mühe gab, umso weiter entfernte ich mich von meinem Ziel.

In diesem Beispiel ist ein Maschinenausfall beschrieben, der mit geringen Aufwand vermeidbar war.

Hier kann man die Einsparung erkennen, wenn der Schaden nicht aufgetreten wäre:
1. Stillstandszeit der Presse
2. Kosten für Monteur und Instandsetzung des Pumpe
3. Folgekosten – Ölwechsel, Reinigung,
4. mögliche Schädigung weitere Komponenten, wie Ventile, Zylinder, Hydraulik

Der erste Schritt wäre, das Risiko dieses Ausfall zu erkennen. Bei mir kam die Risikoabschätzung mit wachsender Erfahrung und dem Wissen, welche Ursachen teuere und langwierige Reparaturen haben. Der nächste Schritt ist seine Organisation zu kennen und wirksame Maßnahmen einzuführen.

Sicher hat der Druck der Geschäftsführung durch Audits und Auswertungen dazu beigetragen. Auch mein Wille, die mir gestellten Aufgaben besser lösen zu können, ist nach wie vor ungebrochen.
Die Frage, die ich mir stelle, ist jedoch:
Welche Ursachen führen zu einem solch niedrigen Niveau der Instandhaltung, wie im Beispiel, wenn doch so teuere Maschinen investiert sind.

Dazu möchte ich hier weiter in die Tiefe gehen. Ein Schritt zur Analyse der Situation ist die Betracgtung der „wahren“ Ziele der verschiedenen Arbeitsebenen:

1. Mitarbeiter – Ziel: ohne Streß die Arbeitszeit rumkriegen
2. Führungskraft Instandhaltung – alle defekten Maschinen zum Laufen kriegen
3. Führungskraft Produktion – geforderte Menge Umsatz erzeugen – Aufträge abarbeiten
4. Geschäftsführung – Gewinn machen

Ich kenne die Konsequenzen aus diesen unterschiedlichen Zielen.
1. Mitarbeiter kann am Produnktion- und Instandhaltungssystem micht ändern, wenn er Pläne zur vorbeugenden Instandhaltung hat, kommt er nicht an die Maschine, steht die Maschine hat er keine Zeit.
In Ihrem Beispiel hätte die Ursache durch einfache Inspektion erkannt werden können. Jedoch auch das wurde nicht durchgeführt, der Mitarbeiter fühlte sich nicht verantwortlich, regelmäßig dort nachzuschauen.
2. Führungskraft Instandhaltung – hat Verfügbarkeits und Kostenvorgaben, Personalkapazität ist immer ungenügend ( wegen der vielen Reparaturen) Einstellung sind nicht geplant oder möglich, evtl. wurde sogar Personal abgebaut. Die instandhalter sind immer beschäftigt, die Liste der Reparaturen ist lang. An später zu denken ist keine Zeit.
3.+4. Die Produktion und die Geschäftsführung denkt gar nicht an Verfügbarkeiten der Maschinen, dazu ist die Instandhaltung ja da.

Daraus ergeben sich mögliche Lösungsansätze, die natürlich im Einzelfall genauer zu untersuchen wären. Im nächsten Blog einige Ideen dazu….

Veröffentlicht in Arbeitswelt, Instandhaltung.